Corona-Schock beendet Theatersaison
Anfang 2020 erfasst eine neue Viruskrankheit die Welt: das neue Corona-Virus. Schnell entwickelt sie sich zu einer Pandemie mit weitreichenden Folgen – auch für das Theater Adliswil. Zuerst tritt das neue Corona-Virus in China auf, worauf Ende Januar 2020 ganze Provinzen isoliert werden. Die Welt verfolgt das noch mit Erstaunen.
Anfangs Februar meldet Italien mehrere Fälle im Norden des Landes. Für die Schweiz wird klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Covid19-Fälle auch hier auftreten. Ende Februar verbietet der Bundesrat Grossveranstaltungen mit über 1000 Teilnehmenden. Zwar ist das Theater Adliswil nicht direkt von dieser Massnahme betroffen, dennoch verspüren Vereinsmitglieder wie auch Personen mit einem Ticket Unsicherheit hinsichtlich der 16 Theatervorstellungen, die ab dem 6. März 2020 stattfinden sollen. Nach einer Risikoabwägung zusammen mit dem Kanton Zürich kann das Theater Adliswil am 6. März erfolgreich das erste Mal Hinter den sieben Gleisen aufführen.
Am Nachmittag vor der vierten Vorstellung beschliesst der Bundesrat dann zusätzliche und einschneidende Massnahmen für die ganze Schweiz: Schulen werden geschlossen, die Einreise aus Italien stark begrenzt und Anlässe mit über 100 Gästen untersagt. Schweren Herzens muss Vereinspräsident Walter Uebersax an diesem Freitag, dem 13. März 2020, alle weiteren Theatervorstellungen absagen. Ein in der bald hundertjährigen Geschichte des Theater Adliswil einmaliges, gravierendes Ereignis. Ein Schock für alle Theaterfreunde!
Mit dieser neuen Ausgangslage blickt das Theater Adliswil verunsichert in sein Jubiläumsjahr, das 2021 gefeiert werden soll.
Der Titel selber mutet schon fast wie ein Märchen an: Hinter den sieben Bergen, bei den sieben … Wir finden hinter den sieben Gleisen aber nicht die sieben Zwerge, sondern drei Clochards: Barbarossa, Dürst und Clown. Und in deren Verschlag flüchtet nicht Schneewittchen, sondern Inge, die deutsche Dienstmagd der Zürcher Fabrikantenfamilie Eberhart, die vom Sohn des Hauses, Paul, geschwängert wurde und keinen andern Ausweg mehr weiss, als sich vor den Zug zu werfen.
Doch der Lokomotivführer Hartmann kann seine Lok noch rechtzeitig anhalten und Inge verschwindet vor seinen Augen. Ihr Kind bringt sie bei den Clochards zur Welt, mit Hilfe von Frau Herzog, einer Bahnwärterin. Die Zeit des Faulenzens scheint für die drei Clochards somit vorbei: Für das Kind muss gesorgt werden! Da taucht auch der Lokomotivführer wieder auf und sorgt dafür, dass sich der rechtmässige Vater der Situation stellt. Aus Pflichtgefühl macht der Fabrikantensohn Inge einen Heiratsantrag, gegen den Willen seines Vaters; eine Heirat mit einer Dienstmagd wäre nicht standesgemäss. Inge spürt aber bald, dass ihr Herz für den fürsorglichen Lokomotivführer schlägt und gesteht ihm, dass ihr Sohn einmal Lokomotivführer werden möchte und auch nicht Paul heissen will, sondern … «Wie ist denn Ihr Vorname?».
So findet sich, was sich liebt und die Clochards haben einen Grund mehr, zu feiern und ihr Flohnerleben zu geniessen. Der Film aus dem Jahr 1959 von Kurt Früh spielte sich mit seiner anrührenden Geschichte und den beliebten Volksschauspielern Hannes Schmidhauser, Ruedi Walter, Margrit Rainer und andern von Anfang an ins Schweizer Gemüt und erreichte Kultstatus. Fünfzig Jahre später kreierte Kurt Frühs Tochter Katja aus dem Film eine Theaterfassung, die den Stoff mit seinem zeitlosen Charme auch der Bühne zugänglich macht.
Das Theater Adliswil freut sich nun, diesen Schweizer Klassiker auch nach Adliswil zu bringen. Wie im Film ist auch das Bühnenstück von Musik durchzogen. Eine Livekapelle von Bahnwärtern wird hinter den sieben Gleisen anzutreffen sein, um die charakterstarken Figuren bei ihrem Spiel und ihren Liedern zu begleiten. Peter Niklaus Steiner führt für das Theater Adliswil Regie.
Der Regisseur
Peter Niklaus Steiner wurde 1960 in Winterthur geboren und ist dort aufgewachsen. Heute wohnt er in Langnau am Albis. Nach der Grund- und Handelsschule schloss er 1981 die Schauspiel-Akademie Zürich als Schauspieler ab. Danach folgten Engagements an den Stadttheatern in Bremen, Frankfurt am Main, Bochum und Tübingen. Von 1990 bis 2003 gehörte er zum Ensemble des Schauspielhauses Zürich. 1990 gründete er das turbine theater in Langnau am Albis, welches er bis heute leitet und an dem er bereits zahlreiche Produktionen herausbrachte. 1993 wurde er mit der Thomas Hürlimann-Förderungsabgabe der J. W. v. Goethe-Stiftung in Basel für seine Arbeit als Theatergründer, Stückeschreiber und Schauspieler ausgezeichnet.
Seit 2003 spielt, inszeniert und produziert er in der freien Theaterszene und gibt daneben Theaterkurse und Schauspielunterricht. Seit zehn Jahren arbeitet er auch regelmässig im Laxdal-Theater in Kaiserstuhl AG. Auf der Bühne war er zuletzt als «Erwin Sommer» in «Der Trinker» von Hans Fallada zu sehen. 2015/16 inszenierte er «Ein fliehendes Pferd» von Martin Walser, «Drei Mal Leben» von Yasmina Reza, «Ein Deal à la Hitchcock» von Bernd Storz und «Der Trinker» von Fallada im Laxdal-Theater, «Mobile Horror» von Juha Jokela im turbine theater und «Der Geizige» von Molière als Freilichtproduktion beim Besucherzentrum Sihlwald.
Homepage: www.peterniklaussteiner.ch
Die Autorin
Katja Früh, Tochter des bekannten Schweizer Regisseurs Kurt Früh und der Wiener Schauspielerin Eva Langraf, besuchte die Kunstgewerbeschule Zürich und war dann Assistentin am Theater am Neumarkt Zürich. Ab 1972 liess sie sich am Max-Reinhardt-Seminar in Berlin zur Schauspielerin ausbilden. Ab 1975 war sie unter anderem in Hannover, Wuppertal und ihrer Heimatstadt Zürich engagiert.
1978 folgte sie den Spuren ihres Vaters und begann am Schauspielhaus Zürich selber zu inszenieren. 1980 wurde sie ausübende Regisseurin und Dramaturgin bei Schweizer Radio DRS und produzierte in der Folge unter anderem Projekte mit Martin Suter und Patrick Frey. Ab 1984 war sie als Autorin und Schauspieler-Coach bei diversen Schweizer Spielfilmproduktionen dabei. Später führte sie Regie beim Cabaret Götterspass und war über sieben Jahre lang Autorin der Radio-DRS-Sendung «Memo-Treff».
Von 1999 bis zur Absetzung der Sendung 2006 war sie Headwriter der SF DRS-Soap «Lüthi und Blanc», die sie selber erfunden hatte. Daneben führt sie Regie und schreibt Texte, unter anderem für das Casinotheater Winterthur.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Katja_Früh
Protagonisten auf der Bühne
- Hansjörg Schaller, als Clochard Barbarossa
- Marco Bösch, als Clochard Clown
- Ueli Ammann, als Clochard Dürst
- Katja Perler, als Inge, Mädchen aus der Fremde
- Erik Zimmermann, als Herr Hartmann, Lokomotivführer
- Toni Elischer, als Herr Eberhart, Vater
- Rosi Zeroual, als Frau Eberhart, Mutter
- Patrick Neidhard, als Paul Eberhart, Sohn
- Monika Mayer, als Frau Herzog, Barrierewärterin
- Guerrino del Romano, als Colona, Bananenhändler
- Nouri Zeroual, als Frau Meier, Polizistin
- Sira Abstreiter, als Klara, Bekannte von Inge
Musiker und Statisten: Fabio Ryser und Team
Helfer hinter und neben der Bühne
Regie-. Textassistenz: | Heidi Zutter |
Bühnenbau: | Lisa Bischel, Thomas Kathriner, Christoph Kuster und Team |
Licht-, Tontechnik: | Miker Huber und Team |
Requisiten, Bühnenausstattung: | Annette Kübler, Jacqueline Schuler und Team |
Kostüme: | Conny Giger, Barbara Schiess |
Maske, Frisuren: | Conny Giger, Barbara Schiess und Team |
Vorverkauf, Kasse: | Barbara Schmucki und Team |
Kulinarisches: | Küchenteam, Theater Nova |
Saalordnung: | Urs und Yvonne Müller und Team |
Fotografen: | Laura Kuster, Fabian Ungricht |
Marketing, Pressestelle: | Sira Abstreiter, Max Trossmann |
Sponsoring: | Walter Streuli |
Internetpräsenz: | Omar Zeroual |
Social-Media-Präsenz: | Sira Abstreiter |
Programm, Plakate: | Nicole Winkler |
Druck: | Design&Print Zollinger AG, Adliswil Riesen Printmedia, Adliswil |
Spieldaten
Freitag | 6. März 2020 | um 20 Uhr |
Samstag | 7. März 2020 | um 20 Uhr |
Donnerstag | 12. März 2020 | um 20 Uhr* |
Freitag | 13. März 2020 | um 20 Uhr |
Samstag | 14. März 2020 | um 20 Uhr |
Sonntag | 15. März 2020 | um 17 Uhr |
Donnerstag | 19. März 2020 | um 20 Uhr |
Freitag | 20. März 2020 | um 20 Uhr |
Samstag | 21. März 2020 | um 20 Uhr |
Donnerstag | 26. März 2020 | um 20 Uhr |
Freitag | 27. März 2020 | um 20 Uhr |
Samstag | 28. März 2020 | um 20 Uhr |
Sonntag | 29. März 2020 | um 17 Uhr |
Donnerstag | 2. April 2020 | um 20 Uhr |
Freitag | 3. April 2020 | um 20 Uhr |
Samstag | 4. April 2020 | um 20 Uhr |
* Aufführung Pro Sihltal
Vorverkauf
Online oder Telefonisch unter: 079 328 57 90
Nicht abgeholte oder rechtzeitig abbestellte Tickets werden nicht zurückerstattet.
Eintrittspreise
Erwachsene: | CHF 28 |
Studenten bis 26 Jahre: | CHF 23 |
Jugendliche bis 18 Jahre: | CHF 18 |
Durch Vorweisen der KulturLegi: | 40% Ermässigung auf Eintrittspreis |
Gruppentarif
Ab einer Bestellung von 11 Tickets erhalten Sie 1 Ticket gratis!
Restaurant und Bar
Jeweils ab 18.30 Uhr ( sonntags ab 16 Uhr) können Sie von unserem vielfältigen kulinarischen Angebot im Theaterrestaurant profitieren oder sich an der Bar mit feinen Drinks und Snacks verwöhnen lassen.
Bitte beachten Sie, dass an den Sonntagsvorstellungen die Menüauswahl eingeschränkt ist.
Partner
Mitglied des Zentralverbands Schweizer Volkstheater ZSV und des Regionalverbands Amateurtheater Zürich/Glarus RVA.
Aufführungsrechte
Breuninger Theaterverlag
Bahnhofstrasse 67
5000 Aarau
Dank
Zahlreiche Sponsoren und Helfende ermöglichen uns mit ihrer Unterstützung, innovatives und interessantes Theater zu machen.
Ihnen und unserem treuen Publikum gilt unser aufrichtiger Dank.